Wieck am Darß

Die Gemeinde Wieck a. Darß, kurz nur Wieck, zählt zwar nur 750 Einwohner, ist aber dennoch einer der wichtigsten Erholungsorte für die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und für den Tourismus auf dem Darß zu einem unverzichtbaren Standbein geworden. Geographisch gesehen liegt Wieck an der südöstlichen Peripherie des Darß, des Mittelteils der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, und grenzt dort an die Darß-Zingster Boddenkette. Die Namensherkunft Wieck entspricht dem niederdeutschen Wort für “Bucht“ und orientiert sich an der Anordnung der ersten Siedlungen um die Darß-Zingster Boddenkette.

Ähnlich wie in den meisten anderen Gemeinden und Orten auf dem Darß verfügt auch Wieck über eine große Kunsttradition, die im frühen 20. Jahrhundert begründet wurde. Einige Zeugnisse der zu Zeiten der Künstlerkolonie in Wieck entstandenen Werke können im Nationalparkzentrum Darßer Arche im Rahmen einer Dauerausstellung begutachtet werden. Ein prägendes Merkmal des Ortsbildes von Wieck sind außerdem die zahlreichen Häuser mit reetgedeckten Krüppelwalmdächern, die vor allem im historischen Ortszentrum praktisch allgegenwärtig sind. Darüber hinaus zählt der Ostsee-Hafen in Wieck zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf dem Darß.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Wieck wurde während des Zweiten Weltkriegs aufgeschlagen, als das KZ Darß-Wieck zwischen Januar und Februar 1941 für einige Wochen als Gefängnis für verfolgte Minderheiten diente, in diesem Fall vor allem Anhänger der Zeugen Jehovas. Hinrichtungen sind aus dem KZ Darß-Wieck jedoch nicht dokumentiert, die rund 50 Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit eingesetzt, insbesondere beim Reetschneiden. In früheren Jahrhunderten gehörte Wieck nach seiner Gründung im Mittelalter zunächst zum Herzogtum Pommern. Nach dem Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert zu Schwedisch-Pommern sowie zwischen 1715 und 1720 auch für einige Jahre zu Dänemark.